mein erster Monat in
Ecuador ist nun um –Und ja es wird endlich Zeit für einen
Blogeintrag:) Es gibt sehr viel was ich euch erzählen möchte.
Grundsätzlich kann
man sagen, mein Leben hat sich um 180 Grad verändert im positiven
Sinn aber auch im negativen Sinn.
In meiner ersten
Woche war natürlich absolutes Gefühlschaos angesagt. Mein Hinflug
war nicht gerade einfach eine starke Übelkeit inklusive Erbrechen
quälte mich über Stunden bis zur Landung. Doch dann sah ich Quito
und die Übelkeit war vergessen, diese wunderschöne Landschaft zieht
einen sofort in den Bann trotz Müdigkeit, konnte ich meine Augen
nicht schließen. Unser Hostel in Quito war toll, es war kein
besonderer Luxus aber den Sucht man hier allgemein vergebens aber das
ist auch ein Grund für meine Reise gewesen. Ich möchte ein Jahr den deutschen
Luxus und gewisse Privilegien hinter mir lassen und mich sich selbst besser kennen lernen. Hätte
mir jemand vor ein paar Monaten gesagt deine Gastfamilie hat im ersten Monat kein warmes Wasser,wäre ich wahrscheinlich umgekippt -aber was soll ich jetzt
machen. Ich dusche trotzdem zwar eiskalt aber ich versuche es
positiv zu sehen ich habe fließend Wasser ! Deswegen ist es für mich
absoluter Luxus in den Hotels und Hostels auf Reisen zu duschen jedes
mal ein Glücksgefühl,das mich durchfährt, wenn das warme Wasser
mich berührt. In Deutschland habe ich mir nie Gedanken über die Wassertemperatur gemacht. Grundsätzlich kann ich sagen, geht es mir in meiner Gastfamilie gut. Leider fühle ich mich in meiner Gastfamilie mehr als Untermieter. Was mich sehr enttäuscht hat war die Reaktion meiner Gastmutter nach meiner Lebensmittelvergiftung inklusive Krankenhausaufenthalt. Als ich zurück kam fragte sie mich nicht wie es mir ginge, sondern lediglich,welche Schuhe sie heute Abend anziehen solle. Ich denke, dass sagt alles über die persönlich Ebene aus. Neu ist natürlich
auch die kulinarische Welt :) Wer mich kennt weiß, dass ich in der Sachen namens Essen nicht gerade einfach bin aber ich bin bereit Neues auszuprobieren.
Die ersten Tage war ich sehr vorsichtig, dass verliert sich aber
schnell. Eine nun witzige Geschichte im Nachhinein war meine erste Lebensmittelvergiftung, dass soll nicht heißen, dass ich noch mal eine
möchte :) Aber ich war in vielen Lokalen essen, wo ich dachte okay jetzt
bekommst du Magendarm aber nichts passierte. Dann gehe ich
in Lokal, welches empfohlen wird und was
passiert ? Ich fange mir eine wundervolle Lebensmittelvergiftung
inklusive Krankenhausaufenthalt ein. Auch wenn diese Erfahrung hart
war und ich einige Schmerzen ertragen musste, zeigte es mir ich komme
auch allein klar. Natürlich ist es etwas ganz anderes in einem
fremden Land krank zu sein,keiner versteht dich und du musst die ganze
Zeit erbrechen aber ich habe es geschafft.Die Menschen sind mir teilweise
ein Rätsel zum Teil sehr offen, hilfsbereit und lebensfroh. Können
aber auch unpünktlich, verschlossen und mit Vorurteilen uns Gringas
ggü. belastet sein. Meine meisten Kontakte knüpfe ich derzeit beim
Bäcker, also fast so wie in Deutschland nur das Gespräche hier
deutlich direkter und schneller persönlicher als in Deutschland
ablaufen. Hier stellt man erstmal die Fragen wie man heißt, woher man kommt und dann kommen die Menschen in meiner Umgebung auch recht
schnell zum Punkt hast du einen Freund / Mann. Ich
bin wirklich froh hier in Macas zu leben, wo die Smogbelastung nicht
hoch ist und ich selbst entscheiden kann, wann ich in die Stadt gehe
es ist fast wie in meiner Heimat ein Mix aus Stadt und Land. Und ich fühle mich auch sehr sicher in Macas, sodass man auch abends raus gehen kann zum Einkaufen. Aus meinem Projekt und der verbundenen Arbeit kann ich noch nicht viel berichten. Bislang hat noch keine Reittherapie stattgefunden, was ich sehr schade finde. Auch so muss ich sagen ist es bislang anders gekommen als gedacht. Morgens arbeite ich in der Escuela Special, die Arbeit hat erst vor wenigen Tagen begonnen und ist sehr anstrengend. Anschließend geht es in ein Heim für Kinder, welche schlimme Misshandlungen, Vergewaltigungen und andere schlimme Dinge in ihrem kurzen Leben erfahren mussten. Leider musste ich schnell erkennen, dass die Erzieher nicht gerade liebevoll mit den schon so geplagten Kindern umgehen. Ich und Lana versuchen nun den Kindern ein bisschen Freunde mit malen, Musik hören und vor allem Aufmerksamkeit zu schenken was aber auch uns sehr anstrengend ist,da die Kinder nicht gerade einfach sind. Dennoch bin ich optimistisch und freue mich auf die kommende Zeit und die Herausforderungen die auf mich warten. Was mir besonders viel Freunde bereitet ist das Reisen. In den letzten Wochen haben wir schon viel erlebt und waren in Cuenca und Puyo. Was ich dort alles gesehen habe, könnt ihr unter Bilder aus Puyo und Cuenca gerne selbst anschauen :)