Und nun war es endlich soweit! In der Nacht vom 18.10.2017 auf den 19.10.2017 begann mein Urlaub. Doch bevor meine Reise begann, musste erstmal gepackt werden. Nach fast zwei Monaten kann ich von mir behaupten: Packen kann ich jetzt! Ich habe gelernt, mit wenig Dingen zu reisen und für manche Gegenstände verschiedene Verwendungen zu finden. Nachdem ich das anstrengende Packen erfolgreich gemeistert hatte, stand dann etwas viel Schwierigeres an – die Verabschiedung von meiner Mitbewohnerin Lana.
Ich muss wirklich sagen, in der vergangenen Zeit haben wir uns sehr aneinander gewöhnt. Wir führen ein gutes WG-Leben, welches ich wahrscheinlich in Deutschland sehr vermisse werde. Jedoch steht jetzt erstmal eine Trennung auf Zeit für uns an. Nach der Verabschiedung fuhr ich mit dem Taxi zum Busterminal in Macas. Von dort aus stieg ich um 23.30 Uhr in den Bus nach Quito. Nach über 7h Fahrt kam ich endlich an. Jedoch musste ich dann erstmal den Bus zum Flughafen finden, was aber Dank der freundlichen und hilfsbereiten Art der Ecuadorianer kein Problem war.
So setzte ich mich für mehr als eine weitere Stunde in den Bus zum Flughafen. Immer dabei zwei schwere Rucksäcke und natürlich meine Giraffe Gisela. Als ich dann erschöpft, aber trotzdem sehr aufgeregt am Flughafen ankam, wurde mir bewusst, ich muss jetzt über 7h warten, bis das Flugzeug landet. Aber nachdem ich diese Zeit mit Skpen, Lesen, Musik hören und unzähligen Toilettengängen hinter mich brachte, war es endlich soweit! Das Flugzeug mit meinem Freund Daniel an Bord war gelandet.
Nur noch viel schlimmer als das Warten auf das Flugzeug, ist das Warten auf das Eintreffen der so vermissten Person. Du weißt, ihr seid nur noch wenige Meter voneinander getrennt und keine tausenden Kilometer mehr. Das ist wirklich zum verrückt werden!
Und als der Moment der Begrüßung gekommen war – so kitschig, das jetzt auch klingt – blieb ein Moment die Zeit stehen und das Warten war vergessen. Wir verbrachten anschließend mehr als eine Woche in Quito mit verschiedenen Sehenswürdigkeiten: Seilbahn, Präsidentenpalast, Wochenmarkt, Schokoladenmuseum…. Nach einer schönen Zeit in Quito wurde es Zeit für einen ersten Ortswechsel und es ging nach Otavalo hoch in den Norden.
Dort genossen wir die Zeit mit einem meiner Mitfreiwilligen Martin, der zum Reiseführer umfunktioniert wurde und seine Arbeit wirklich super machte. Das einzige, was noch fehlte, war ein Mikrofon im Bus und der Satz: „.. und zu Ihrer Rechten sehen Sie“. In Otavalo genossen wir zudem den Markt, welcher bekannt ist für seine Vielseitigkeit und die schönen Produkte aus Alpaka und andere handwerkliche Produkte. Diese lösten bei mir natürlich einen Kaufrausch aus, jedoch brachte Daniel mich schnell wieder auf den Boden der Tatsachen, dass wir gar nicht genug Platz im Rucksack hatten für all diese schönen Sachen.
Das Ende vom Lied war nun, dass wir jetzt mit einem vollem Backpacker, 2 kleinen Rucksäcken, einer neuen gemusterten Tasche vom Markt und einem Müllsack (voll mit schönen Dingen natürlich) durch das Land reisten. Wir bemerkten schnell, dass die Preise recht hoch und auf Touristen ausgelegt waren. So entdeckten wir das Handeln für uns und den Spaß daran. Und gleichzeitig weckte es in uns beiden unerwartete Sprach- und Verhandlungstalente. Das Ergebnis war dennoch ein leerer Geldbeutel, jedoch trugen wir volle Taschen zurück ins Hotelzimmer😊
Wir besuchten auch das Projekt von Martin und genossen gemeinsam die herrliche Natur in Otavalo. Für einen Tag machten wir einen Ausflug in das ca. 30km entfernte Ibarra, dort gibt es ein riesiges Shopping Center. Nach schönen Tagen im Norden ging es nun endlich auf in den Süden nach Banos.
In Banos war ich schon einmal… Jedoch ist es immer wieder schön, hier zu sein. Was natürlich Pflichtprogramm in Banos ist, ist die Schaukel, genannt Casa del Arbol. Jedoch entschieden auch wir beide uns für den Torre al Cielo. Dort muss man nicht solange anstehen, man hat aber das gleiche Gefühl.
Welch ein Spaß, kann ich sagen. Die nächsten Tage steht noch einiges an, bevor am 13.11.2017 wieder mein erster Arbeitstag beginnt.